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Gebäudeerkundung

Lupe über Gebäude-Modell

Check / Gebäudeerkundung

Es wäre unverhältnismäßig aufwändig und teuer, im Falle eines Verdachtes auf Luftverunreinigungen alle analysierbaren Schadstoffe zu untersuchen. Es ist in jedem Fall sinnvoll, zuvor eine Erkundung des Gebäudes durch erfahrene Fachleute durchzuführen, um die möglichen Einflussfaktoren auf die Innenraumluftqualität zu erfassen und die zu untersuchenden Schadstoffe einzugrenzen.

Die Erkundung und Bewertung sollte von Fachpersonen und Prüfstellen durchgeführt werden, die einschlägige Sachkenntnis besitzen. (Hierzu siehe z.B. die DIN EN ISO 16000-32 - Innenraumluftverunreinigungen - Teil 32: Untersuchung von Gebäuden auf Schadstoffe.) Ausgehend vom eigentlichen Anlass der Gebäudeerkundung (das können Beschwerden, aber auch eine Bestandsaufnahme sein) ist die weitere Vorgehensweise festzulegen. Wichtig ist es, vorab Informationen über Baujahr, Bauweise, Standort, bisherige und aktuelle Nutzungen, Umbauten, besondere Vorkommnisse, Beschwerden usw. zusammenzutragen. Diese Recherche kann Informationen liefern, die für die Festlegung des Untersuchungsrahmens von Bedeutung sind.

Sind gesundheitliche Beschwerden Anlass für die Untersuchungen, kann eine systematische Befragung der Gebäudenutzer mittels eines Fragebogens wichtige Erkenntnisse liefern. Bei öffentlichen Gebäuden ist die Beteiligung des zuständigen Bauamtes und des Gesundheitsamtes dringend angeraten.

Liegen alle diesbezüglichen verfügbaren Informationen vor, ist die Gesamtsituation zu bewerten und zusammen mit den beauftragten Fachleuten ein Plan der Gebäudeerkundung zu erstellen, in welchem die Vorgehensweise der Begehung festgelegt wird.

Die Begehung muss sämtliche Bereiche des betroffenen Gebäudes oder Gebäudeteils umfassen. Es können auch nur einzelne Räume betroffen sein. Ziel ist es, Einflussfaktoren auf die Raumluftqualität zu ermitteln, wie beispielsweise Baumaterialien, Raumnutzung, Lüftungsverhalten, Schäden. Für jeden Raum ist festzulegen, ob und welche Probenahmen von Materialien oder Raumluft erforderlich sind. Auffällige Gerüche sind zu dokumentieren.

Anschließend erfolgt eine genaue zeitliche Planung, da Raumluftuntersuchungen genau vorbereitet werden müssen. Alle Probenahmen und Analysen sind nach den einschlägigen Vorschriften (DIN-Normen usw.) durchzuführen. Werden bedenkliche Schadstoffkonzentrationen festgestellt, ist eine frühzeitige Information und Abstimmung mit dem Gesundheitsamt erforderlich.

Nach Durchführung aller Untersuchungen erfolgt die Bewertung der Ergebnisse durch den Sachverständigen und gegebenenfalls durch das Gesundheitsamt, eventuell unter Beteiligung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. Es sind erste Vorschläge für die weitere Vorgehensweise zu erarbeiten.

Besonders wichtig ist eine offene und gute Kommunikation zwischen den Beteiligten. Die Betroffenen haben oft ein starkes Bedürfnis, über die einzelnen Schritte der Schadstoffuntersuchungen informiert und mit in die Entscheidungen einbezogen zu werden. Hierzu können Informationsabende o. ä. anberaumt werden. Moderne Kommunikationsmittel wie das Internet können dazu dienen, Informationen bereit zu stellen. Bei größeren Projekten empfiehlt es sich, einen "runden Tisch" zu gründen, der von einer neutralen Person moderiert wird.

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