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PCB
PCB wurden früher in Fugenmassen eingesetzt. Heute sind sie für Anwendungen am Bau verboten.
Der Begriff Polychlorierte Biphenyle (PCB) ist eine Bezeichnung für synthetische Stoffgemische, die seit den 1950er Jahren insbesondere in elektrotechnischen Bauteilen und für Fugenmassen sowie für Anstriche verwendet wurden. Als Dielektrikum, Flammschutzmittel und Weichmacher hatten sie eine breite Verwendung. PCB-Gemische können zudem durch Dioxine und Furane verunreinigt sein. Einige der PCB besitzen selbst dioxinähnliche Wirkung. Die äußere Beschaffenheit der PCB reicht von fast farblosen öligen Flüssigkeiten bis hin zu hellgelben weichen Harzen.
Der Hauptverwendungszeitraum für PCB-haltige Bauprodukte liegt in den 1960er und 1970er Jahren. Seit 1989 sind die Verwendung und das Inverkehrbringen von PCB in Deutschland verboten. In Gebäuden findet man PCB heute noch vor allen Dingen in Fugenmassen und Wandanstrichen. Unter bestimmten Bedingungen können PCB daraus freigesetzt werden.
Die PCB-Aufnahme ist sowohl über direkten Hautkontakt, als auch mit der Nahrung sowie über die Luft möglich. Die PCB-Belastung der Allgemeinbevölkerung in Deutschland erfolgt in erster Linie über tierische Lebensmittel, wie z. B. Fleisch, Eier und Milch. Im Vergleich dazu ist der Beitrag zur PCB-Belastung über das Einatmen in der Regel deutlich geringer.
PCB können die Gesundheit chronisch schädigen. Nach deutschem Gefahrstoffrecht ist PCB als reproduktionstoxisch (d. h. es kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und das ungeborene Leben schädigen) und als möglicherweise krebserzeugend eingestuft. Weitere Wirkungen zeigen sich in Form von Neuro-, Immun- und Lebertoxizität sowie in Schilddrüsen- und Hauteffekten.
In Abhängigkeit von der Verunreinigung der Luft durch PCB kann eine Sanierung erforderlich sein. Es könnten evtl. noch belastete Fugenmassen verwendet worden sein. Wandanstriche, Wandverkleidungen oder Fußbodenbeläge der Räume könnten beispielsweise auch sekundär über die Raumluft belastet sein. Die „Richtlinie für die Bewertung und Sanierung PCB-belasteter Baustoffe und Bauteile in Gebäuden“ (PCB-Richtlinie NRW) gibt Hinweise zur Durchführung von Sanierungen. Die Sanierung PCB-belasteter Innenräume sollte Fachfirmen überlassen werden. Zur Bestimmung der PCB-Belastung werden in der Regel wegen des hohen Aufwandes nur die 6 „Indikator-PCB“ in der Raumluft gemessen (PCB-28, 52, 101, 138, 153 und 180). Seit 2007 wird zudem die Messung von PCB-118 empfohlen, das als Leitsubstanz für PCB-Verbindungen mit dioxinähnlicher Wirkung dient.
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